Der Schatz von Käptn Kidd – Piratenkapitän William Kidd

Heute stelle ich euch einen Piraten vor, der vom Pech fast verfolgt scheint.
Mehr gegen seinen Willen in die Piraterie getrieben und bis zum Schluss vom Pech verfolgt, obwohl auch einen Schatz vergraben.

Leben

William Kidd wurde 1645 in Schottland geboren, wanderte nach Amerika aus und wurde ein respektierter Kaufmann.
1689 wurde er (im mittleren Alter) ein Mitglied einer Französisch-Englischen Freibeutercrew in der Karibik. Er meuterte mit der Mannschaft und wurde selbst Kapitän. Die Brigantine nannten sie auf Nevis in „Blessed William“ um. Eine Zeit lang verteidigte er Nevis gegen die Franzosen, die sich mit England im Krieg befanden.
Da ihre Dienste nicht entlohnt wurden, plünderten sie Mariegalante (eine französische Insel).
Während eines Aufenthalts auf Antigua ließ Kidd sich seine Schiff vom Piratenkapitän Robert Culliford stehlen.
Anschließend betiligte er sich (nun Fußgänger) am Bau der Trinity Church in New York.
1691 heiratete er eine reiche junge Dame und gründete eine Familie mit ihr.

Vom neuen New Yorker Gouverneur wurde Kidd 1694 auserwählt, Jagd auf Piraten und französische Handelsschiffe zu machen. Der Hauptteil der Kosten für diese Unternehmung wurde von den mächtigsten Männern Englands getragen. Den Rest brachte er durch den Verkauf seines Schiffs „Antigua“ auf.
Der neue Dreimaster “Adventure Galley” verließ im April 1696 England und war für den Kampf bestens gerüstet.
Durch eine Respektlosigkeit gegenüber einem Marineschiff verlor er einen Großteil seiner Crew noch in London, die nun ihren Marinedienst zur Strafe antreten mussten. Kidd ersetzte die fehlenden Männer in New York durch Kriminelle und frühere Piraten.

Von der Freibeuterei zur Piraterie

Er setzte Kurs zum Kap der guten Hoffnung.
Ein Drittel seiner Crew verstarb an Cholera auf Comoros.
Das neue Schiff entwickelte schnell Löcher und er verpasste die Piraten, welche er auf Madagaskar zu finden hoffte. Auch am Eingang zum Roten Meer sollte er kein Glück bei seiner Suche haben.
Notgedrungen griff Kidd indische Schiffe an und wurde abgewehrt. Sein Misserfolg resultierte darin, dass er Probleme hatte, seine Kosten zu decken, einige seiner Männer desertierten und eine ständige Gefahr von Meuterei bestand.

Die Situation eskalierte, als sein Geschützmeister William Moore darauf beharrte, ein holländisches Schiff anzugreifen, welches zu den Verbündeten des englischen Königs zählten und endete damit, dass Moore durch einen Treffer Kidds auf das Hauptdeck stützte und starb.

Erbeutung des Schatzes und Tod

Kidds Handlungen ähnelten immer mehr denen der Piraterie als denen der Freibeuterei. Möglicherweise durch den Druck der Mannschaft.
Anfang 1698 kaperte Kidd das armenische Schiff „Quedagh Merchant“, da es die französische Flagge hisste. Es war reichlich mit Gold, Silber und anderen Wertgegenständen beladen. Nach dem Sieg stellte sich der Kapitän allerdings als Engländer heraus und Kidd versuchte seine Mannschaft vergeblich davon zu überzeugen, das Schiff zurückzugeben.

Kurze zeit später erreichte Kidd Madagaskar und traf seinen alten bekannten Robert Culliford wieder. Sofort befahl er den Angriff. Statt dessen lief seine verbliebene Mannschaft fast vollständig zu Culliford über. Lediglich 13 der ursprünglich 150 Mann blieben ihm.

Geschlagen ließ er die inzwischen völlig ramponierte Adventure Galley entzünden und segelte mit der Quedagh Merchant zurück nach New York.
Dort wurde er 1699 verhaftet und am 23. Mai 1701 in London gehängt. Der Strick riss und ein zweiter Versuch war nötig um das Urteil zu vollstrecken.

Die Ladung der Quedagh Merchant wurde in Teilen kurz nach der Verhaftung auf Gardiners Island gefunden. Der Rest wurde vielleicht an anderen Orten versteckt oder auf die Crew verteilt.
Ende 2007 wurde in geringer Tiefe von 3m (vielleicht mal Seekarten studieren) vor der Isla Catalina (Dom Rep) das Wrack der Quedagh Merchant gefunden. Unberührt aber ohne Schatz.

Der genaue Standpunkt des Wracks lässt sich sicher durch einen Blick in eine Seekarte stark eingrenzen