Reisebericht Segeltörn Ostsee

2015-07-04 bis 2015-07-10; Position 54°N 11°E

Bavaria 42 Fuß

Das Segeln hat mich schon vor einiger Zeit gepackt und nicht mehr losgelassen. Um erste Erfahrungen auf dem Meer zu sammeln, nahm ich an einem SKS-Ausbildungstörn teil. Damit konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, da mich dieser Törn außerdem ein paar Schritte näher zum SKS (Sportküstenschifferschein) brachte.
Das Ausbildungsboot war eine Bavaria-Yacht von 42 Fuß. Genau so eines hatte ich schon mal näher ins Auge gefasst, da ich hoffe, eines Tages selbst so eine Yacht zu besitzen und damit umher zu segeln.
Jedenfalls arbeite ich auf dieses Ziel mit voller Energie hin =)

Bavaria 42 innen
Bavaria 42 vorn
Yachthafen Heiligenhafen

Tag 1 war noch nicht so spannend. Wir erledigten Einkäufe, bezogen die Kojen und machten gegen Abend noch ein paar Einweisungen und Übungen mit Leinen.
Der zweite Tag vervollständigte die Einführungen ins Schiff. Das Wetter war die ganze Woche Mist. Entweder gab es viel zu wenig Wind oder viel zu viel. Wir nutzten den Tag für Manöverübungen unter Maschine.
Abends endlich liefen wir aus dem Hafen aus und setzten Segel =)
Ursprünglich war eine Tour nach Dänemark (Fyn) angedacht. Allerdings machte uns das Wetter da einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Echt schade.
Trotz allem lernte ich viel, sodass ich die Reise auch so als vollen Erfolg bezeichnen kann =)

Steg im Yachthafen Heiligenhafen
Steg im Yachthafen Heiligenhafen bei Sonnenuntergang
Steg im Yachthafen Heiligenhafen bei Nacht
Steg im Yachthafen Heiligenhafen bei Nacht
Yachthafen Orth

Dieser Abend sollte uns nach Burgstaaken bringen. Aufgrund des Gewitters über unseren Köpfen mussten wir abdrehen und nach Orth ausweichen. Hier konnten wir nun unser erstes Anlegebier trinken =)
Die ganze Nacht sollte das Gewitter noch über uns wüten. Es war etwas schauklig, aber ein wunderschöner Anblick.
Wir hatten zufälligerweise einen Arzt an Bord. Der verordnete direkt noch eine zweite Runde.

Fehmarnsundbrücke

Am nächsten Morgen legten wir wieder ab. Nun sollten wir Burgstaaken tatsächlich erreichen. Es war der einzige Tag mit wirklich gutem Segelwetter. Entsprechend viele Boote waren auf dem Wasser unterwegs.
Es war der erste und einzige Tag, an dem ich Seekrank wurde. Die restlichen Tage kämpfte mein Körper auch damit, allerdings erfolgreicher. Ich schlief jede freie Minute die ich entbehren konnte.

nach Burgstaaken..
nach Burgstaaken..
nach Burgstaaken..
Burgstaaken.
Boot unter Krängung

Wir nutzten den Tag auch gleich ausgiebig für Manöverübungen unter Segel.
Entsprechend der Wetterprognosen, welche wir auch mit einer eigenen Wetterkarte analysierten und untermauerten, kehrten wir am nächsten Tag vorsichtshalber bereits nach Heiligenhafen zurück. Der Wind war stark, das Boot hatte starke Schräglage. Das sollte sich die kommenden Tage auch nicht mehr ändern.
Wir kamen allerdings noch in den Genuss einer kurzen Walsichtung von zwei Schweinswalen, welche völlig uninteressiert an uns vorbeizogen.
Den Abend nutzen wir noch für einen kurzen Ausflug in die Gegend des Yachthafens zur Seebrücke. Unter den Windstärken auch ein einzigartiges Erlebnis =)

Seebrücke Heiligenhafen
Seebrücke Heiligenhafen.

Ich habe viele Fähigkeiten, Übungen und Erfahrungen gesammelt, und beherrsche nun die Grundlagen der Yachtführung. Weiter geht‘s jetzt mit den nächsten Schritten, um den Schein auch bald in den Händen zu halten und mir die Möglichkeit zu geben, selbst schon einmal chartern zu dürfen =)
Die anderen Crewmitglieder absolvierten übrigens alle erfolgreich ihre Prüfung, trotz erschwerter Bedingungen wegen des Windes. Ich schaffte es, während der gesamten Prüfungsdauer unter Deck zu bleiben (weil ich den zweiten Prüfer beobachten wollte) ohne noch Probleme mit der Seekrankheit zu bekommen.

Diese Woche war sehr anstrengend und hat mich vollkommen erschöpft, aber ich bin auch sehr zufrieden. Ich habe mich noch gar nicht richtig erholt, da packt mich schon wieder die Sehnsucht.