Reisebericht Japan

26.03.2018 – 20.04.2018

Übersichtskarte

(Übersichtskarte (vergrößern))

Anreise Japan

Ankunft

(Ankunft)Die Anreise erfolgte diesmal mit JAL. Nicht nur wegen des Preises für den Direktflug war ich sehr zufrieden. Das Essen an Bord war nicht nur verglichen mit Flugzeugessen gut und die Flugzeit betrug kaum 11h.
Nach Tagesanbruch über Sibirien belohnte mich der Blick aus dem Fenster mit einem wunderschönen Eindruck der russischen Thundralandschaft aus der Vogelperspektive. Später mit dem Japanischen Meer, seines gebirgigen Inlandes, sowie auch der Pazifikküste beim Landeanflug auf Tokyo.
Ich reiste nicht allein und so hatte ich das Glück, bei einer einheimischen Gastfamilie unterzukommen und einen Blick auf das Familienleben zu bekommen. Verglichen mit Bangkok oder Yangon wirkte Tokyo nahezu eingeschlafen, zumindest aber sehr sauber, geregelt und fortschrittlich. Vor allem aber fielen mir in den kommenden Tagen die hohe Disziplin auf, die Japaner an den Tag zu legen schienen.

Tokyo 1

Es erleichtert die Reise deutlich, jemanden bei sich zu haben, der der Landessprache mächtig ist und sich mit der örtlichen Gegebenheiten auskennt. Die „Suica“ bezeichnet eine Plastikkarte, die die Tokyoter einfach mit Bargeld aufladen können und die auch einfach gegen Bargeld ohne Personalien an Automaten erworben werden kann.
Diese Prepaid-Geldkarte erleichtert alle Transaktionen mit kleinen Beträgen in Tokyo enorm, da ein Kramen nach Kleingeld überflüssig wird. Viele Automaten, die Busse und Bahnlinien und viele Geschäfte, Restaurants etc. akzeptieren diese einfach durch kurzes drauflegen an den vorgesehenen Sensoren.
Das vorankommen mit der Tokyoter Metro unterscheidet sich eigentlich nicht von den U-Bahn-Systemen anderer großer Städte wie Paris oder London. Allerdings sollte man die Rush-Hour wenn möglich vermeiden, obwohl es auch mal ganz interessant ist, die Armeen von Anzugträgern, gleich einem Ameisenstaat in ihren Tunnelsystemen zu beobachten. Ich übertreibe nicht, es wirkt ganz genau so, wie in einem beschäftigten Ameisenhaufen mit Schwarmbewusstsein.

Senso-ji

(Senso-ji)Die erste Station an diesem Tag sollte der Sensō-ji sein, Tokyos ältester und bedeutendster Tempel samt seinem Umfeld mit Shinto-Schrein. Mit „Tempel“ werden in Japan buddhistische Gebäudeanlagen bezeichnet. Schreine hingegen bezeichnen Shintoistische Bauten. Beide religiöse Ordnungen widersprechen sich nicht. Im Gegenteil haben die Japaner es geschafft, diese Beiden mit der Zeit sehr fliessend ineinander übergehen zu lassen. Unter Shinto ist stark vereinfacht eine auf Naturgeistern beruhende Glaubensrichtung zu verstehen.

Akihabara

(Akihabara)In der Nähe befindet sich gleich das Elektronik-Viertel Akihabara. Hier überwiegen eher optische Eindrücke.

Kaiserpalast

(Kaiserpalast)Der Kaiserpalast erinnert mich ein wenig an den in Mandalay. Auch hier ist ein Großteil der ursprünglichen Gebäude abgebrannt. Der dadurch entstandene Garten ist dafür sehr idyllisch gestaltet und lädt zum spazieren ein. Die Teilnahme an Führungen sind kostenlos und hab mich auch führen lassen. Ich möchte lieber den Papierguide empfehlen.
Es bleibt heute nur noch das Abendessen zu erwähnen. Reservierung ist erforderlich beim Ninja Akasaka und der Preis für ein Essen recht hoch, doch er ist es wert! Eine persönliche Betreuung und Show kann hier erwartet werden. Wir wurden für diesen Aufenthalt komplett von einem Ninja geführt und betreut und es wirkte nicht, als sei seine Aufmerksamkeit geteilt. Witzige und effektvolle Minishows bei jedem Gang unserer jeweiligen Menüs boten neben einer persönlichen Zaubershow und hoher Qualität der Speisen ein unvergessliches Erlebnis. Tatsächlich erinnere ich mich nicht, jemals so viele perfekt zubereitete Speisen gegessen zu haben, dazu noch so ungewöhnliche Gänge erlebt zu haben. Der Meisterninja mit seiner Zaubershow hatte nur einfache Mittel, versetzte mich bei einer Anzahl Tricks aber dennoch ins Staunen. Dieses Etablissement sollte jeder Tokyo-Reisende nicht verpassen!

Tokyo 2

Meiji-Schrein

(Meiji-Schrein)Der nächste Morgen begann mit einem Besuch im Meiji-Schrein. Wie oben zu lesen, handelt es sich dabei um einen Shinto-Schrein, dessen Diener eben nicht die üblichen buddhistischen Roben trugen, sondern Eigene. Er ist die Grabstätte des unter den Japanern sehr beliebten Kaisers Meiji, dem Restaurations-Kaiser, der z.B. das japanische Kastensystem abgeschafft und neue Technologien wie die Eisenbahn eingeführt hat. Der Spaziergang durch das Gelände beeindruckt durch seine Weitläufigkeit und den Frieden, den er inmitten dieser Weltmetropole seinen Besuchern vermitteln kann.

Takeshita-Dori

(Takeshita-Dori)

Togo-ji

(Togo-ji)Ganz im Kontrast dazu steht die nahe Takeshita-Dori, eine bekannte Einkaufsstraße. Ein paar Souvenirs und gute Crèpes konnte ich hier finden.

Shibuya

(Shibuya)Auch im Stadtteil Shibuya befindet sich noch ein ausgedehnterer Einkaufsbereich. In nahezu allen Dokumentationen rund um Tokio wird das Bild der vielen Menschen und der bunten Leuchtreklamen als charakteristisches Beispiel für diese Stadt gezeigt. Eine kleine Mahlzeit nahmen wir im Gundam-Café ein, welches dem gleichnamigen Manga gewidmet ist.

Tokyo Tower

(Tokyo Tower)Den Abschluss des Tages bildet der Tokyo Tower. Ich selbst freute mich als Fan von One Piece sehr auf die zugehörige Ausstellung, welche sich auf einigen Etagen des Fundamentes dieser Eiffelturm-Kopie ist. Der zusätzliche Preis zu dem eigentlichen Ticket zur Turmspitze liess mich jedoch darauf verzichten und meinen Themenbesuch auf das Strohhut-Café beschränken. Der Besuch der Spitze ist allerdings wirklich lohnenswert.

Tokyo Tower

(Tokyo Tower)

Mario Kart

(Mario Kart)

Tokyo 3

An diesem Tag erlebte ich mein erstes Erdbeben. Es war wohl relativ schwach, jedoch deutlich spürbar. Das Haus und die Möbel wackelten gerade hörbar und der Boden, auf dem ich saß wankte unter mir spürbar. Nach nicht einmal einer Minute war alles vorbei, niemand kommentierte das. solche Beben sind nahe des Berührungspunktes dreier tektonischer Platten einfach normal.

Sengaku-ji

(Sengaku-ji)Der erste Ausflug des Tages hatte den Sengaku-ji zum Ziel. Das ist ein Tempel des Zen-Buddhismus, der als Grabstätte der 47 Ronin und ihrem Herrn dient. Dieser Herr wurde zum rituellen Selbstmord von einem Höhergestellten gezwungen und von seinen Anhängern gerächt, die aufgrund dieser Rache später selbst auch „Seppoku“ begehen mussten und auch taten. An diesem Ort kann ihr Opfer heute noch geehrt werden.

Shibarikyu

(Shibarikyu)

Hamarikyu

(Hamarikyu)Den überwiegenden Rest des Tages verbrachten wir in bekannten japanischen Gärten. Zuerst im Shibarikyu, welchen ich persönlich durch seine unsystematische Landschaftsarchitektur als schöner empfunden habe. Später im Hamarikyu, welcher mit einem traditionellen Teehaus aufwartete, dessen Besuch ich mir auch nicht entgehen lassen wollte.

Mia Café

(Mia Café)Den Abschluss bildete ein Besuch im Maid-Café „Mia Café“, einem kleinen Geheimtipp seiner Kategorie, indem junge Japanerinnen im Schuluniform-Outfit relativ unterwürfig die Bestellungen entgegennehmen und kunstvoll servieren. Der Preis ist entsprechend, die Atmosphäre stimmig und um diese Kuriosität japanischer Kultur einmal zu erleben war es mir das doch wert.

Tokyo – Heisse Quellen

Tokyo Bay

(Tokyo Bay)Der Samstag begann mal etwas später. Einen halben Tag Pause von allen Eindrücken hatte ich wirklich nötig. Auch um diesen Bericht zu schreiben. Der Nachmittag startete schließlich mit einem Besuch eines Kaufhauses an der Tokyo Bay mit Blick auf die Rainbow Bridge, wo ich ein paar hochwertige Stäbchen kaufen konnte. Im Anschluss wartete ein Besuch im Ooedo-Onsen, einem traditionellen japanischen Badehaus mit heißer Quelle.
Die dortigen Gepflogenheiten sollten vorab schon bekannt sein oder (wie bei uns) es sollte ein Einheimischer an eurer Seite sein. Der Onsen gliedert sich in mehrere Bereiche. Nachdem wir im Eingangsbereich die Schuhe ausgezogen und in einen verschliessbaren Spind gestellt hatten, bekamen wir am Eingangsschalter je einen Schlüssel für einen Spind im Umkleidebereich, sowie einen japanischen Sommerkimono zur Bekleidung, den Yukata. Im geschlechtergetrennten Umkleidebereich entledigte ich mich meiner Kleidung. Die Unterhose wird hier anbehalten und darüber wird der Yukata angezogen. Es folgt ein bunter Vergnügungsbereich mit Essen, Trinken und Spielen. Erst im Anschluss daran findet sich ein weiterer Umkleidebereich, wo man sich nun noch der restlichen Kleidung entledigt und zwei Handtücher erhält. Das Große wird mit der Restkleidung in einen weiteren Spind gesperrt, das kleine dient später zum kühlen des Kopfes. Zunächste folgt allerdings eine gründliche Waschung, zuerst durch einfache Holzeimer, im Anschluss kräftig mit Shampoo etc.
Gründlich gesäubert können nun die heißen Becken im Indoor- sowie Outdoorbereich betreten werden.

Kirschblütenfest

Hanami

(Hanami)‎Das Picknick unter Kirschblüten wartete. Man möchte meinen, dass das Kirschblütenfest (Hanami) für Japaner vielleicht nichts besonderes mehr ist. Die Menschenmassen am Gongenso Tsutsumi zeugen vom Gegenteil. Unser Timing zur Blüte der Kirschbäume konnte nicht besser sein.

Zu Gast bei Freunden

(Zu Gast bei Freunden)Auch Karaokebars gehören zum japanischen Kulturgut. Hier kann man mit kleinen Gruppen in abgetrennten Räumen sitzen und mit einer Karaokemaschine sich gemeinschaftlich die Zeit vertreiben. Auch bewirtet wird man.
Nach einem Einkauf der nötigen Zutaten musste ich erst einmal die Messer der heutigen Gastfamilie schleifen und im Abschluss machte ich Braten mit böhmischen Knödeln. Offenbar waren die Japaner vom europäischen Essen begeistert. Für mich besonders amüsant: Sie versuchten es mit Stäbchen zu essen.

Kyoto – Fushimi Inari

Kyoto Tower

(Kyoto Tower)Aufbruch nach Kyoto. Der japanische Schnellzug Shinkansen legte die Strecke von mehr als 400km in nur 2,5h zurück.
Direkt am Hauptbahnhof findet sich auch gleich def Kyoto-Tower. Nicht so elegant und hoch, wie sein Gegenstück in Tokyo, dennoch als erstes Ziel vor Ort, nicht nur aufgrund seiner günstigen Lage zum Bahnhof, sondern auch um ihn neben der Aussicht für die ersten Orientierungen zu verwenden.

Fushimi Inari-Taisha

(Fushimi Inari-Taisha)Wir entschieden für unseren Aufenthalt hier uns auf die Busse zu beschränken. Das Netzwerk ist sehr gut ausgebaut und die Tageskarte kostet nur 600¥ (derzeit ca. 4,50€). Auch die Suica ließ sich in den Verkehrsmitteln wieder verwenden.
Vom Hauptbahnhof aus geht es weiter zum bekannten Fushimi Inari-Taisha. Dieser Shinto-Schrein ist dem Kami (vereinfacht: Shinto-Gott) Inari gewidmet, welcher die Gestalt eines Fuchses annimmt steht hauptsächlich für Fruchtbarkeit und gute Ernte. Der Eingang mit den Hauptgebäuden war von Touristen überflutet. In Japan sind derzeit Ferien und die Kirschblüte lockt eben auch. Über den östlichen Seitenpfad gelangten wir allerdings relativ ohne viele Menschen zu sehen zum Gipfel des Berges. Auch hier oben war das Fotografieren viel angenehmer, da viele Menschen den ca. 1-Stündigen Weg nicht antreten. Ich fand ihn lohnenswert. gerade deswegen und wegen der vielen kleinen Schreine zwischen dem Bambuswald unterwegs.

Kyoto – Zen

Kinkaku-ji

(Kinkaku-ji)Von unserem Hotel in Osaka brachen wir zeitig wieder nach Kyoto auf. Beginnend mit dem Kinkaku-ji, dem goldenen Pavillon, welcher zu einem großen Teil mit Blattgold überzogen ist arbeiteten wir uns weiter zum …

Ryoan-ji

(Ryoan-ji)Ryoan-ji. Dieser Zen-Buddhistische Tempel, dessen Name „Tempel des ruhenden Drachen“ bedeutet ist der wohl bedeutendste seiner Art in Japan. In Kyoto sind relativ viele Tempel Teil des Zen-Buddhismus.

Arashiyama

(Arashiyama)Dies ist auch der Fall beim Tenryu-ji, dem Himmelsdrachen-Tempel. Er wird umgeben von einem eindrucksvollen Bambuswald.

Ginkaku-ji

(Ginkaku-ji)Wir beenden den Tag noch mit dem Ginkaku-ji, dem silbernen Tempel.

Kyoto – Tradition

Nijo-jo

(Nijo-jo)Die vielen Zen-Tempel des Vortages werden heute durch weiteres Kulturgut ergänzt. Der erste Besuch hat Kyotos Burg, einer Residenz der damaligen Shoguns (oberster Befehlshaber der Streitkräfte) als Ziel. Die japanische Architektur wird hier durch die kunstvoll bemalten Wände und Decken zur Vollkommenheit geführt. Die Gänge „zwitschern“ unter den Schritten der Touristen. Dieser alte Mechanismus sollte Attentäter beim betreten von Burgen und Tempeln verraten.

Kaiserpalast Gosho

(Kaiserpalast Gosho)Wenig weit von der Burg entfernt befindet sich ein weiterer Kaiserpalast. Viele Städte Japans waren im Laufe der Zeit Sitz eines Kaisers, somit Hauptstadt und haben einen entsprechen den Palast. Dieser hier verfügt noch über einen weitreichenden Park als umgebendes Areal.

Kiyomizu-dera

(Kiyomizu-dera)Der Kyomizu-dera ist ein weiteres bekanntes Wahrzeichen der Stadt. Bildgewaltig ist er zu vielen Jahreszeiten ein lohnenswertes Ziel.

Gion-Viertel

(Gion-Viertel)Nicht weit davon entfernt befindet sich das traditionelle Gion-Viertel. Hier ist tagsüber viel los, jedoch öffnen die meisten Geschäfte (überwiegend Restaurants) erst nach Einbruch der Dunkelheit. Der traditionelle Charm der nun wenuger besuchten Gassen versetzt den Besucher ca. 300 Jahre in die Vergangenheit.

Hiroshima

Miyajima

(Miyajima)Ein extrem günstiger Nachtbus versetzt uns nach Hiroshima. Hier wartet weiter südlich die heilige Insel Miyajima mit dem weltbekannten Torii im Wasser. Dieses Tor für die Kamis steht vor allen Shinto-geweihten Orten. Da die gesamte Insel heilig ist, musste dieses Torii ins Wasser gebaut werden. Der sich dahinter befindliche Itsukushima-Schrein ist durch die Gezeiten zu mehreren Tageszeiten jeweils einen erneuten Besuch wert. Die Wege dahinter führen aber auch noch zu weiteren Zielen der Insel. Nicht weit davon entfernt, gab es einen buddhistischen Tempel zu finden, indem ein Mönch gerade mit Glockenschlägen und Taiko-Trommel ein durchaus beeindruckendes lautstarkes Gebet durchführte.
Obligatorisch führte der Weg in Hiroshima selbst auch noch einmal zum Friedensdenkmal zum Gedenken an die Zerstörung der Atombombe, welche hier abgeworfen wurde.
Ein weiterer Nachtbus bringt uns zurück nach Osaka, wo nun erst einmal eine dringend benötigte Pause wartet.

Miyajima

(Miyajima)

Miyajima

(Miyajima)

Ise

Ise

(Ise)Eine weiterer Tagesausflug in eine andere Stadt führt an diesem Tag nach Ise. Dort befinden sich mehrere Schreine, die einer der wichtigsten Shinto-Kami, nämlich Amaterasu, geweiht ist. Sie steht für die Sonne und gilt der Überlieferung nach als Ahnherrin der japanischen Kaiserfamilie. Die heiligen Stätten vor Ort sind wieder gut mit dem Bus zu erreichen. Beginnend mit dem „äußeren Schrein“, welcher Bauten für einige weitere Kami beherbergt, fanden sich hier beeindruckend dicke Bäume. Ich kann bei dieser Kulisse die Wahl des Ortes für den wichtigsten Schrein des Shintos durchaus nachvollziehen.
Der „innere Schrein“ erwies sich als noch beeindruckender. Eine heile Brücke führt über einen heiligen Fluss durch zwei Toriis, welche eine Reinigung vor dem Betreten symbolisieren. Amaterasu selbst opferte ich eine Münze aus der Euro-Währung um um allzeit gute Fahrt zu bitten. Ich bin mir nicht sicher, wie sich der Wechselkurs im Reich der Kami verhält, glaube aber, dass mein Opfer trotzdem angenommen wird.
Wieder zurück über die Brücke schloss direkt eine umfangreiche Händlergasse in traditionellem japanischen Baustil an, welche meiner Meinung nach noch einmal authentischer ist, als das Gion-Viertel in Kyoto, zumal hier sehr wenige Touristen anzutreffen waren. Allein dieser Teil ist schon einen Besuch in Ise wert. Ich selbst beschäftigte mich hier überwiegend mit den Leckereien, bis ein paar auffälliger gekleidete Japaner mit einer Taiko-Show begannen.

Osaka

Osaka-jo

(Osaka-jo)Fast schon eine Woche wohnten wir nun im Hotel in Osaka, heute aber erst begannen wir diese Stadt zu erkunden. Eines seine wichtigsten Wahrzeichen ist die Burg Osaka. Von außen sehr beeindruckend anzusehen beherbergt sie im inneren ein kleines Museum mit der Geschichte um sie herum.

Shitenno-ji

(Shitenno-ji)Der Shitenno-ji ein paar U-Bahn-Stationen weiter ist der wichtigste buddhistische Tempel Japans, da von hier aus der Einfluss des Buddhismus auf Japan seinen Anfang nahm. Ein Mönch vor Ort betete laut in einem Tempelgebäude, welches direkt neben der charakteristischen fünfstöckigen Pagode steht.

Fugu

(Fugu)Die Mittagszeit ruft und Osaka ist bekannt für seinen Kugelfisch (Fugu). Falsch zubereitet ist dieser hochgiftig. Trotzdem eine seltene delikatesse, die ich mir hier im Zuboraya Dotonburi nicht entgehen lassen wollte. Dieser Bericht zeugt davon, dass ich dieses Mahl wohl überlebt habe. Den Geschmack von Kugelfisch möchte als eine nicht ganz so intensive Mischung aus Krokodil mit etwas Tintenfisch einordnen. Die hierbei entdeckte schräge Einkaufsmeile werde ich mir in den kommenden Tage noch einmal näher ansehen.

Sumiyoshi-Taisha

(Sumiyoshi-Taisha)Den Sumiyoshi-Taisha betraten wir etwas verspätet, doch das war ein Glücksfall. Gerade vollzog sich ein japanisches Hochzeitsritual und das, wenn auch nur als Zuschauer, mitzuerleben war schon etwas besonderes. Im Anschluss bat ich die Schutzgeister für Reisende und Seefahrer noch um ihren Segen und genoss einen weiteren einmaligen Ort mit seiner unnachahmlichen Ausstrahlung.

Sumiyoshi-Taisha

(Sumiyoshi-Taisha)

Eine Miko

(Eine Miko)

Nara

Bis heute war das WLAN unseres Hotels ein Graus. Nachdem ich mir schon Gedanken über Ursache und Lösungen gemacht hatte und bemerkt hatte, dass das verdächtige Gerät für Jeden zugänglich einfach im Flur stand, zog ich kurz den Stecker und wartete einen Moment. Ab diesem Tag konnte ich endlich wieder störungsfrei surfen. Darüber hinaus sparte das Hotel Mikado, in dem wir untergekommen waren an allen möglichen Ecken, um einen sehr guten Preis zu bieten. Damit mein ich aber auch, dass die nötigen Dinge einwandfrei waren. Die Zimmer waren winzig, jedoch sauber und die Betten bequem. Duschen befanden sich nur im Erdgeschoss, doch es war immer mindestens eine frei. Das Hotel ist sehr einfach, bietet allerdings alles Nötige und darüber hinaus eine Küche zum Benutzen und einfache Mahlzeiten zum selber machen. Es ist auch kein richtiges Backpacker-Hostel doch ich als Backpacker würde es wieder wählen.

Todai-ji

(Todai-ji)Unser Zug fährt heute nach Nara, was auch sehr nah an Osaka ist. Die wichtigen Orte sind hier via Bus gut zu erreichen, welche allerdings nicht gut dokumentiert sind. Der Todai-ji ist das weltweit größte vollständig aus Holz gebaute Bauwerk und prunkte beeindruckend am Stadtrand. er beherbergt einen weiteren Rekord: den größten Bronzebuddha der Welt.

Todai-ji Daibutsu

(Todai-ji Daibutsu)

Kasuga-taisha

(Kasuga-taisha)Der Buddhismus in Japan ist abgesehen von dieser ehrfurchtgebietenden Einrichtung verglichen mit Südostasien relativ unauffällig. Es finden sich überall Tempel, wie Kirchen bei uns, doch genau wie bei uns sieht man Geistliche in ihrer traditionellen Kleidung nur selten, besonders außerhalb ihrer religiösen Stätten. Dies gilt auch für die Shinto-Schreine, obwohl hier Personal und Häufigkeit stärker vertreten sind. Ebenfalls wird das Ausziehen der Schuhe in buddhistischen Heiligtümern weit weniger streng praktiziert als in Südostasien.
Im Park von Nara, an dessen Rande sich besagter Tempel befand, liefen überall wilde Rehe herum, die sich gerne von den Menschen füttern ließen. Rehe spielen im Shintoismus eine wichtige Rolle. Der nahe Wald beherbergt noch viele weitere religiöse Stätten, doch beschränkte ich mich neben dem Tempel auf den Kasuga-Taisha, welcher schon allein durch seine mystische Atmosphäre zu besuchen lohnt.

Himeji

Himeji-jo

(Himeji-jo)Der Zug nach Himeji führt ein gutes Stück an der Küste entlang. Wie auch in Tokyo fiel mir hier die Abwesenheit von Segelbooten, sowie die Abwesenheit von Privatyachten im Allgemeinen auf. Ein vor einigen Tagen geführtes Gespräch mit einem Einheimischen ergab, dass hier wohl nur die Reichen segelten.
Burg Himeji war schon vom Zug aus zu sehen. Ein weiteres Wahrzeichen Japans und entspricht in etwa der Burg Hohenzollern, als schönste Burg des Landes. im Inneren noch gut erhalten und zu großen Teilen aus Holz gebaut fungierte sie Jahrhunderte als Verteidigungsburg. Der eingeschreinte Kami in seiner Turmspitze scheint gute Arbeit zu leisten, denn die Burg überstand im 2. Weltkrieg gleich zwei Bombenangriffe durch das pure Glück, dass die Sprengladungen sich als Blindgänger erwiesen.

Osaka Aquarium

Kaiyukan

(Kaiyukan)Mich innerlich immer noch in zwei entgegengesetzte Richtungen zerrend, stand das folgende Ziel ursprünglich nicht auf dem Reiseplan. Letztlich siegte jedoch die Neugier und so fand ich mich im Kaiyukan, einem der größten Meeresaquarien der Welt wieder. Interessant vor allem wegen der Walhaie, die ihm als Aushängeschild stehen. In Kritik deshalb, wie begrenzt Meeresaquarien allgemein die Lebensräume ihrer Tiere gestalten. Zugute haltend, dass die Lichtbrechung die Aquarien ca. halb so groß erscheinen lässt, als sie tatsächlich sind, haben die Tiere dennoch praktisch keine Rückzugsmöglichkeiten und gerade für die Delphine als sehr intelligente Art ist Gefangenschaft auf diesem engen Raum vermutlich alles andere als ein Vergnügen.
Eine Spezialität des Landes ist das Kobe-Rind. Diese Rinder werden besonders aufwändig und über einen längeren Zeitraum als gewohnte Rinder aufgezogen, was das Fleisch sehr teuer macht. Die Stadt Kobe liegt auch in unmittelbarer Umgebung und daher ist dieses Fleisch hier in Osaka an vielen Orten zu bekommen. Ca. 30€ für 100g Mittelklasse-Kobefleisch hab ich bezahlt. Geschmacklich aber wirklich super.
Nach einem Tag Pause geht auch schon der Flieger nach…

Okinawa

Einen Eindruck des Insel-Archipels war schon vom Flugzeug aus zu erhalten. Vor Ort gelandet orientierten wir uns erst einmal, suchten uns einige Aktivitäten vor Ort aus und sammelten weitere kleine Eindrücke.

Okinawa – Naha

Habu-sake

(Habu-sake)Shopping in der Kokusai-dori der Habu-sake. Die okinawanische Varietäte des Sake namens Awamori dient hier als Grundstoff. In ein Gefäß mit diesem Stoff wird eine Habu-Schlange, eine giftige Otter, für einige Zeit hineingelegt, bis der Schnaps schließlich getrunken wird.
Im Borrachos probiere ich einige lokale Alkoholspezialitäten und lasse den Abend ausklingen. Wetterbedingt folgt ohnehin ein Pausetag

Okinawa – Schnorcheln

Ein Schnorchelausflug steht heute an. Das Tauchboot bringt uns in eine Bucht der Kerama-Inseln. Das Wetter ist nicht gut, aber mit dem Großteil des Körpers sind wir ja ohnehin im Wasser. Das Korallenriff, das uns gezeigt wird ist wirklich schön. Weniger Fische als in Galapagos, jedoch eine spannende Unterwasserlandschaft. Die Sicht beträgt mehr als 20m und die Farbe des Wassers ist mal richtig blau statt grün.
Die kalte Luft lässt einige Teilnehmer frieren, doch auch dafür gibt es an Bord eine Lösung: die heiße Badewanne.

Abschied

So langsam sind wir wieder in Heimkehr-Stimmung. Von Okinawa aus geht der Flieger zurück nach Tokyo. Japanischer Aal stellt sich nun als eines meiner Lieblingsgerichte neben dem Curry heraus. In einer der Filialen von Unatoto lässt sich der sonst teure Aal zu günstigen Preisen essen.
Auch Sushi in Tokyo fühlt sich sehr Kultig an. Die Gastgeber bei diesem Mahl boten allerdings darüber hinaus noch einen Wahnsinns Anblick über die Statt vom 32. Stock eines Gebäudes.
Nach allen Verabschiedungen der Menschen, denen wir auf unserer Reise als Gäste Willkommen waren, war es nun an der Zeit zurück zu kehren. Zwar bestand diese Woche überwiegend aus notwendiger Erholungspause, doch würde mir der Jetlag noch einige Tage nachhängen. Nach einem komplikationsfreien Flug nach Frankfurt kam ich wieder zu Hause an. Die nächste Reise würde nicht lange auf sich warten lassen =)

Veröffentlicht in: Asien