Q4 2015 – Q1 2016
Bei dem Material habe ich mich für Buchenholz entschieden. Laut Schmiede kommt das wohl recht nah an das traditionell verwendete Magnolienholz heran.
Vielen Dank an den Schreiner, der mir das sogar ohne Gegenleistung zur Verfügung stellte =)
Die erste Hürde war, die beiden Leisten genau spiegelverkehrt vorzuzeichnen. Um das zu erreichen, zeichnete ich die Konturen des Schwerts mit Punkten, auf einer der leisten vor, verwendete zusammengeklebte Klarsichtfolie um dort diese Punkte zu markieren und legte sie umgekehrt auf die zweite Leiste, wo ich die Punkte mit einem Nagel leicht einhämmerte.
Viel Material war abzutragen. Große Sorgfalt war dazu nötig, denn begabt bin ich in dem Bereich nur mittelmäßig.
Immer wieder prüfte ich den Sitz des Schwertes in der Scheide. Sitzt das Habaki gut? Hat die Klingt wenig Reibung?
Als endlich nach vielen Stunden Arbeit alles passte, sägte ich bei beiden Hälften die grobe Form aus.
Oben und unten sägte mit einer Handsäge ein paar kleine Schlitze hinein, welche durch ihre Tiefe markieren sollten, wie viel ich später noch abschleifen will. Um nicht zu viel Material dranzulassen, sowie nicht zu viel abzuschleifen. Das erwies sich als super Referenz.
Endlich klebte ich die Hälften (mit dem Schwert darin) zusammen, prüfte noch einmal den Halt. Es passte alles!
Zusammenpressen und über Nacht trocknen lassen…
Ich begann nun oben und unten zu schleifen, bis meine Sägeschlitze gerade ganz verschwunden waren. nach weiteren Stunden Schleifarbeit wurde die Saya auch allmählich rund.
Die nächste Herausforderung begann. Wie mach ich dieses Stück Holz nun noch hübsch? Lackieren lassen? Airbrush? Noch besser (und ich kann es sogar selbst machen): Leder.
Meine Motorradjacke hat ein echt feines Leder. Das konnte ich im Netz aber sonst nirgends finden. Firma Held erwies sich jedoch als überaus zuvorkommend und sendete mir zu einem guten Preis ein üppiges Reststück aus ihrer Produktion zu. Dankeschön auch an euch =)
Ich Schnitt mit einem scharfen Jagdmesser das Leder zurecht und stanzte wieder sehr sorgfältig 2mm-Löcher in gleichen Abständen an den Rändern aus. Mit einer Paracord-Leine und einer Schnürung über Kreuz (ähnlich einem Korsett) band ich die beiden Ränder zusammen und so zog ich das Leder über der Saya zusammen.
Es blieb mir sogar noch genug Material für einen Riemen. Mal ehrlich: wer trägt heute noch einen Obi?
Über der Schulter hängend, diagonal über den Körper verlaufend, kann der Trageriemen das Schwert neben der Hüfte halten an genau der Position, wo ein Katana hingehört. Mit der Klinge nach oben.
Ich finde, das Ergebnis lässt sich sehen. Aber ein paar Dinge warten noch auf mich, bevor ich es wirklich als „Fertig“ bezeichne.