Nachts unter der Woche von Mitteldeutschland nach Berlin zu fahren ist eine Freude. Keine Staus, sehr schnelles Vorankommen. So war die Fahrt an den Flughafen sehr angenehm. Vom Parkplatz wurden wir direkt ans Terminal gefahren, und wenige Stunden später erfolgte die Landung in Edinburgh, Schottland.
Edinburgh
Ich war seit mehr als 24h wach, trotzdem wollte ich den dem Tag noch das Edinburgh Castle sehen.
Der Ausblick von hier war großartig =)
Kräftig ausgeschlafen begann der nächste Tag entspannt gegen Mittag mit einer Harry Potter Tour. Da die Autorin ihre Bücher hier in Edinburgh schrieb, hatte sie viele Details der Stadt in ihre Manuskripte übernommen.
Auch das für Schottland typische Gericht Haggis musste ich probieren. Und das kann ich wirklich weiterempfehlen!
So gestärkt stand ein weiterer Aussichtspunkt noch für den Nachmittag auf dem Programm. Vom Berg “Arthur’s Seat” gibt es einige weitere schöne Ausblicke über die Stadt und die Wanderung ist wenig anstrengend.
Den Abend abschließend begaben wir uns auf einer geführten Gruseltour durch die Stadt und einigen ihrer Katakomben. Schottland bietet viele geistergeschichten. Es wäre eine Schande, nicht einige der heimgesuchten Orten bei Dunkelheit zu besuchen.
Der Holyrood Palace ist die offizielle Residenz der britischen Königin in Schottland. Für mich war der Außenbereich schöner und ansprechender als das historische innere. Für schottische Geschichte hatte ich mich bisher noch nicht begeistern können, anders allerdings für die Architektur. Von hier aus lässt sich wieder gut der Arthur’s Seat beobachten.
Den Mietwagen abzuholen kostete am Nachmittag noch etwas mehr Zeit, doch war es auch ganz angenehm in den kommenden Tagen einmal nicht das gesamte Gepäck an jeden Ort mittragen zu müssen.
Highlands, Schottland
An diesem Sonntag war der überwiegende Teil der Urlaubsplanung ausgerichtet. Highlandgames war das Stichwort. Schotten, die ihrer Tradition entsprechend, Kräftemessen mit verschiedenen Spielen veranstalteten. Darunter das Werfen von Baumstämmen und Hämmern, sowie Tragen und Heben von Steinen und Stämmen unterschiedlicher Formen. Auch schottischer Tanz gehörte hierzu, sowie Tauziehen und einige klassischere Sportarten.
Nach mehreren Stunden schottischer Kultur starteten wir unseren weiteren Weg. Ich wollte gerne die Tay Rail bridge sehen, da ich diese aus einem Gedicht aus meiner Schulzeit kannte: Die Brück am Tay, Theodor Fontane. Sie lag am Weg und von der Tay Road bridge aus bot sie heute einen wunderschönen Anblick.
Eigentlich sollte das AirBNB die letzte Station für diesen Tag sein. Dies war übrigens meine erste AirBNB-Übernachtung, da ich dieser Methode bislang immer kritisch gegenüberstand. Dieser Urlaub jedoch sollte mich davon überzeugen, dass es eine gute und zuverlässige Alternative darstellt.
Unsere Gastgeber empfahlen uns, heute noch nach St. Andrews zu fahren anstatt morgen. Und das war eine gute Entscheidung, denn das Wetter am folgenden tag war deutlich weniger freundlich als das, unter dem ich nun einige Bilder machen konnte. St. Andrews allerdings war insgesamt eine positive Überraschung. So stellte ich erst vor Ort fest, wie viele architektonische Bauwerke über die Kathedralenruine hinaus die Stadt noch zu bieten hatte.
Der nächste Tag führte zunächst zum Dunnottar Castle. Ach hier gibt es wenig zu berichten, ist es doch wieder der einzigartige Anblick, der mich dazu reizte, hierher zu kommen.
Viel Fahrerei im linksverkehr, an den ich mich inzwischen gewöhnt hatte, stand heute noch an. jedoch führte der Weg über schmale und ansonsten sehr verwaiste Straßen durch ein Naturgebiet, sodass selbst die Fahrt ein Genuss wurde.
Am Abend schließlich kamen wir nahe Inverness in einer überraschend traumhaften Unterkunft mit Blick auf das dortige Kap an.
Die Autofahrt von Inverness, vorbei an Loch Ness (an dem es überraschend wenig Freizeitangebot gab), führte nach Kinlochleven. Ein wirklich schöner kleiner Ort nahe Glencoe, der mich lehrte, wie gut ich schottisches dunkles Bier künftig finden würde.
Schon vor Monaten hatten wir gebucht: Den Jakobite Steam Train, den Harry Potter-Zug und konnten hier ein paar tolle Aufnahmen von Glenfinnan Viaduct machen.
Die Fahrt dauerte einen Großteil des Tages, an dessen Ende die Weiterfahrt zur Isle of Skye anstand. Auf dem Weg lag an diesem Abend noch das Eilean Donan Castle.
Isle of Skye
Einmal rund Isle of Skye, jedenfalls des nördlichen Zipfels. Nachdem wir mühsam zum berühmten Old Man of Storr hinauf gewandert waren und ich die ganze Zeit hoffte, dass sich die tiefe Wolkendecke noch lichten würde, tat sie mir letztlich noch den Gefallen. Allerding nur, um kurze Zeit später in Regen überzugehen. Patschnass aber mit zufriedenstellenden Aufnahmen drehten wir die Heizung im Mietwagen erst einmal hoch um wieder Wärme zu tanken und Hosen zu trocknen.
Nur wenige Minuten weiter warteten schon die Lealt falls. Ohne einen Tipp aus dem Freundeskreis hätten wir allerdings versäumt, den ganzen Weg bis nach unten zu gehen und so einen fast privaten Anblick von diesem Ort zu erhalten, welcher sehr viel mehr als nur einen Wasserfall aus der Ferne zu bieten hatte.
Ein letztes Ziel, auch in nicht nennenswerter Entfernung, waren noch die Mealt falls. Nach diesen allerdings fuhren wir nicht zurück, sondern setzten die Umrundung der Halbinsel weiter fort. Und das war eine gute Wahl, denn sie bot noch einige weitere weniger touristisch bedrängte, doch wunderschöne Orte.
Einen weiteren Tagesausflug auf Skye in Schottland stellten die Fairy Pools dar, welche aus einer Reihe von Becken bestehen, in die sehr klares Wasser häufig als kleine Wasserfälle hineinfliesst.
Geplant war für die nächsten Tage eigentlich ein Trip nach Tarbert zum Luskentyre Beach. Leider konnten wir unsere Fähre aufgrund von Wetterbedingungen nicht wie geplant nehmen. EIn spontaner Alternativplan belohnte uns allerdings mit weiteren großartigen Gastgebern, sowie einem fantastischen Ort, an dem sich außer uns sonst niemand aufhielt.
Ein zweiter Versuch den Buachaille Etive Mòr zu besuchen war erfolgreicher als am Vortag. Bekannt ist dieser Berg unter anderem durch den Film “James Bond: Skyfall”. Mehr Bier in Glencoe lässt diese Reise zu einem richtigen Urlaub werden.
Zeit für de Rückweg nach Edinburgh. Hier wartet noch das aus Harry Potter bekannte Butterbier im Dog House. Und daran könnte ich mich wirklich gewöhnen. Auch in Verbindung mit dem Flair dieser Studentenkneipe kann ich jedem Edinburgh-Besucher das Aufsuchen dieser Örtlichkeit sehr Empfehlen.
Den Abschluss der Reise bildet eine weitere Gruseltour, welche uns des Nachts auf den Friedhof Greyfriars Kirkyard bringt, welchen wir bereits bei Tage innerhalb der Potter-Tour gesehen haben. Heute allerdings suchen wir den berüchtigten Poltergeist…
Dannach ist es auch bereits Zeit, Schottland wieder zu verlassen. Unvergselliche Tour =) ich sollte noch einmal hierher kommen, allein schon wegen des Bieres.